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Novichok-verseuchte Goldfisch-Hirne

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Novichok-verseuchte Goldfisch-Hirne

Nervenkampfstoffe als Insektizide in der industriellen Landwirtschaft

Besonders weit ausgereift ist die Anwendung von Nervenkampfstoffen in der Schädlingsbekämpfung durch die industrielle Landwirtschaft. Was die giftigsten Nervenkampfstoffe für Warmblüter, sind Neonikotinoide für Insekten. Besonders außerhalb von Pflanzen aufgebracht verteilen sie sich auch langfristig in der Natur. Die hohe Beständigkeit und die völlig unspezifische extreme Giftigkeit für Insekten aller Art "revolutioniert" gerade das Biomodell. Solche Spritzmittel haben Folgen, die weit über die Insekten hinausgehen könnten. Seitdem es Neonikotinoide gibt, ist nicht nur die Zahl der Insekten rapide gesunken, sondern auch die daran hängende Fresskette wird durch Verhungern mitvernichtet. Am Ende aller Freß- und Verwertungsketten steht bekanntlich der Mensch.

Abfallprodukte der Insektizidforschung

Das Standardvorgehen zur Patentanmeldung neuer Insektizide besteht darin, solange "auf der Seitenkette" eines bekannten Wirkstoffes "herumzukochen", bis man einen neuen Wirkstoff gefunden hat. Die kleine Veränderung des bekannten Wirkstoffs hat selbstverständlich nicht nur verbesserte Eigenschaften, sondern auch -viel wichtiger- die Erneuerung des Patentschutzes zur Folge, während das nun "schlechtere" Präparat von den Behörden verboten wird. Das hält die Zahl der nicht patentgeschützten Präparate klein und sorgt dafür, daß immer nur das "Beste" auf dem Markt ist. Berücksichtigt man zusätzlich, was für Substanzen in der Landwirtschaft schon zugelassen waren, fragt man sich unwillkürlich, für wen die Zulassungsbehörden eigentlich arbeiten.

Als man 1934 bei der IG Farben begann, auf neuen Grundgerüsten aus der Substanzklasse der Organophosphate herumzukochen, wurden so wirksame Nervengifte entdeckt, daß sie dem Heereswaffenamt gemeldet wurden. Das Grundgerüst (O=P-F)R2 des damals entwickelten Sarins hat sich zur Mutter einer ganzen Latte von Nervenkampfstoffen entwickelt, die sich nur in den beiden weiteren noch am Phosphor hängenden Resten unterscheiden. Eine schon damals erfolgte Weiterentwicklung des Sarins ist das (auch im Körper) wesentlich stabilere Soman.

Ein auf die Erfordernisse der Landwirtschaft "heruntergebremster" Nervenkampfstoff aus der Gruppe der Organophosphate ist das für unzufriedene Hausfrauen nicht mehr erhältliche E605. Die Giftigkeit von LD50 Ratte oral 2 mg/kg ist für die zivile Rattenvernichtung (also zB. Nagern auf dem Acker) schon sehr ordentlich. Das "heruntergebremst" bezieht sich vor allem auf den sehr hohen Siedepunkt von 375°C, denn ansonsten ist E605 kaum ungiftiger als Blausäure oder Sarin. Für den Warmblüter auf dem Traktor ist nicht nur die Einnahme, sondern auch die Berührung oder Inhalation des Sprühnebels hochtoxisch. In einer Zeit ohne hermetisch abgeriegelte Fahrerkabinen und ohne aufblasbare Anzüge hat man Giftigkeit allerdings noch etwas anders gesehen. Außerdem gab es weniger "journalistische Experten". Dafür war der so primitiv wie wirksame "Standardtrick" umso bekannter: Nicht in Windrichtung stehen, denn gegen den Wind ist auch die die tödlichste Substanz ungiftig.

Russische Forscher haben in den 80-iger Jahren das wieder aufgenommen, was ihre deutschen Kollegen bei den IG Farben in den 30-iger Jahren begonnen hatten: Das Sarin-"Grundgerüst" herzunehmen und solange an den beiden Resten herumzuspielen, bis sie den Jackpot geknackt und ein noch giftigeres "Insektizid" gefunden haben. Diese Forschung ist reine Fleißarbeit, bei der weder neue Substanzklassen/Wirkmechanismen entdeckt werden noch irgendwie "hochkomplexe" Moleküle entstehen. Alle neuen "Patente" dieser Forschung bauen auf dem altbewährtem Sarin auf und sind ebenso simpel. Das Geheimnis liegt ausschließlich darin, wie die kleinen Änderungen mit großer Wirkung aussehen. Nicht waffenfähige Forschungsergebnisse wurden teilweise sogar als neues Insektizid veröffentlicht, d.h. trotz "ultrageheimer" Forschung war bereits klar, woran gearbeitet wurde.

Das Geheimnisse um die "Patente" russischer "Insektizidlabore" wurden spätestens 1991 gelüftet, denn die Amerikaner begannen unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion / der Unabhängigkeit Usbekistans, das dort gelegene "Novichok"-Zentrum auf bzw. auszuräumen. Niemand verläßt sich allein auf Informanten, und die Räuberpistolen sind bestimmt für die Auflage.

Wie einfach und problemlos eine Eliminierung mit einem hochgiftigen Nervenkampfstoff durchgeführt werden kann, können sich Novichok-verseuchte Goldfisch-Hirne und aufblasbare Anzüge seit der Liquidierung eines nordkoreanischen Clanmitgliedes im malaysischen Flughafengebäude sogar auf Video ansehen. Bei VX reichen ca. 0,01 bis 0,2 ml/80 kg transdermal. Diese Menge ist deutlich kleiner als die etwa 2 ml Sarin und wird, auf die Haut aufgestrichen, praktisch sofort aufgenommen. Solange man die Substanz nicht berührt, ist die Selbst- und Fremdgefährdung aufgrund des sehr hohen Siedepunktes von 298 °C gering. Die beiden Täterinnen waren weder Spezialisten irgendeines militärischen Geheimdienstes, noch mußte das Flughafengebäude geräumt werden. Im Gegenteil, die beiden Frauen (eine aus Vietnam, eine aus Indonesien) wurden nach eigenen Angaben zufällig angesprochen, um an einem "TV-Scherz" teilzunehmen. LOL. Der war so gut, daß alle ziemlich lange gebraucht haben, bis sie ihn begriffen hatten.

Ein besonders heimtückischer Aspekt von Nervenkampfstoffen ist, daß sie nicht nur sehr leicht durch die Haut dringen, sondern auch Schutzhandschuhe/anzüge aus Gummi/Kunststoffen keine wirkliche Barriere darstellen. Es gibt Handschuhtypen, die kann sich gleich sparen, und solche, die eine Zeit lang gut schützen.

Die modernsten der vor 30 Jahren in Rußland entwickelten Sarin-Abkömmlinge sind aufgrund ihrer Schwerflüchtigkeit anwendbar wie VX. Einige haben ein sehr häßliches Merkmal: Sie sind chemisch extrem stabil und bauen sich kaum ab. Das erinnert an "Blühstreifen" und Neonikotinoide: Werden kaum abbaubare Neonikotinoide ausgebracht, bekommt man auf Dauer insektenfreie Blühstreifen. Über Jahre oder Jahrzehnte im Boden schlummern zu können, ohne die Giftigkeit zu verlieren, ist die einzige, wirklich neue Qualität und die häßlichste Eigenschaft "modernster" Nervenkampfstoffe/Insektizide. Nur noch etwas giftiger als VX zu sein, ist dagegen relativ uninteressant.

Praktisch für die Ewigkeit und im Falle von Plutonium-239 noch giftiger ist das Verschießen von Abfallprodukten des atomaren Brennstoff"kreislaufes" (schon das Wort ist eine Lüge). Die Amerikaner verfügen über ca. 750.000 Tonnen metallischem Uran, das als atomarer Abfall herumliegt und auf eine kommerzielle Vergoldung durch die Waffenindustrie wartet. Trotz seiner Giftigkeit zählt das Abmunitionieren von hochgiftigem Uran-238 (Halbwertszeit 4,5 Mrd. Jahre) oder Plutonium-239-verseuchtem Uran-238 (Halbwertszeit Plutonium-239 24.110 Jahre) jedoch nicht zu den verbotenen Massenvernichtungswaffen. In Europa erfolgte ein erster Test auf dem Balkan im Krieg des Gnadenengels Madelaine Albright und des Erfinders der neuen Auschwitzlüge Joschka Fischer. Dabei nehmen die "Auschwitzverhinderer" der Nato in Operationen wie "Der gnadenvolle Engel" weder Rücksicht auf die, mit denen sie gerade verbündet sind, noch auf die eigenen Soldaten. Wer am Boden eingesetzt wurde, mußte sich daher nicht wundern, wenn er zwar scheinbar unversehrt heimgekehrt ist, ein paar Jahre später aber hinweg siecht. Eine für die "modern" geführten Kriege der Menschenrechtler und Auschwitzverhinderer typische Beobachtung.

Für Spaltwaffen kommen zwei Materialien in Frage: Uran-235 oder Plutonium-239. Uran-235 ist ein natürlich vorkommendes Isotop, das durch Isotopentrennung aus Uranerz gewonnen wird. Plutonium-239 ist ein in Uranreaktoren künstlich erbrütetes Element, das in der Natur nicht vorkommt. Die Aufarbeitung von Uranbrennelementen zur Plutoniumgewinnung erfordert zwar keine extrem aufwendige (und saubere) Isotopentrennung, ist aber ein extrem schmutziger Prozeß mit einer Vielzahl hochradioaktiver Abfallprodukte. Während das atomare Abfallprodukt der Uranbomben-Produktion sehr reines Uran-238 ist, ist der Uranabfall der Plutoniumbomben-Produktion zB. mit Plutonium-239 verseucht.

99,999 %-iges Gold ist zwar schon sehr rein, enthält aber immer noch 1000 ppm (parts per million) Verunreinigungen. Geradezu unvorstellbar rein wird Gold mit nur 1 ppm Verunreinigungen (99,999999 %). Betrachtet man aber statt eines Goldbarrens 400 Tonnen abgereicherte Uranmunition (10 LKWs a 40 to), werden unvorstelllbare 1 ppm Plutonium sehr schnell sehr ansehnlich: 400 g. Was in der im Irak abmunitionierten Uranmunition an Plutonium-239 enthalten war, dürfen irakische Kinder und ihre Eltern raten. Das hängt davon ab, aus welchem Jahr, welcher Charge und welcher Bombenart der atomare Abfall stammt, den das US-Energieministerium zu Munition weiterverarbeiten ließ. Für panzerbrechende Munition ist der Plutonium-Anteil völlig unnötig, und der Abfall der Uranbomben-Produktion ist völlig Plutonium-frei.

Uran ist "nur" ein hochgiftiges Schwermetall. Plutonium ist eine der giftigsten Systanzen überhaupt.

Da die Synthese von Nervenkampfstoffen aus rein chemischer Sicht so einfach ist, ging man noch in den 90-iger Jahren davon aus, daß es im nicht-technischen Maßstab praktisch jeder kann. Am 20.08.1998 haben die USA im Sudan eine pharmazeutische Fabrik von der Landkarte radiert, weil sie im Verdacht stand, daß dort auch VX hergestellt wird. In "shithole"-Countries ist dieses Vorgehen jederzeit möglich. Dabei ist bis heute ungeklärt, ob die "Beweise" der CIA stichhaltig sind oder ob die Entscheidung erfolgte, weil Bill Clinton mit Monica Lewinsky Sex hatte. Schließlich konnten außereheliche Sexspielchen im Weißen Haus sogar ein Amtsenthebungsverfahren zur Folge haben. Zur Erinnerung für die Goldfisch-Hirne der Lügenpresse: Die Frage war damals nicht, ob der Sudan Nervenkampfstoffe herstellen könnte, sondern ob er es gemacht hat. Seitdem die Strukturformeln der letzten Generation von Sarin-Kampfstoffen vor ca. 30 Jahren bekannt geworden sind, kann auch das jeder.

Die Initiative des sowjetischen Generalsekretärs Michail Gorbatschows, der bereits Ende der 80-iger erklärte, zukünftig auf Chemiewaffen verzichten zu wollen, fand ihren Abschluß in der internationalen Konvention zur Ächtung von Chemiewaffen. Diese Konvention verbietet nicht nur den Einsatz, sondern auch die Entwicklung, Herstellung und Lagerung chemischer Kampfstoffe.

Auch die USA haben dieses Abkommen unterzeichnet und sogar ratifiziert. Noch haben die US-Streitkräfte Restbestände / nach wie vor die größten Chemiewaffendepots (sollen bis 2023 vernichtet sein), während die russische Armee seit 27.09.2017 nicht mehr über Chemiewaffen verfügt. Seitdem die Vernichtung Tausender Tonnen einsatzbereiter Munition und das Verhindern ihrer Modernisierung höchstens noch ein US-Thema sind, hat sich der Focus der Chemiewaffenkonvention im Weltbild der Goldfische und verschroben-schlauer Rechtsanwälte in zu kleinem Anzug verschoben zu militärisch vollkommen witzlosen Kleinstmengen, die irgendwelche Leute sich wie auch immer verschaffen. Mal sehen, wie ernst diese vergesslichen Schlaumeier in einem Land genommen werden, das seine Chemiewaffenbestände von rund 40.000 Tonnen komplett vernichtet hat, und in dem die zuständigen Minister in Tausenden von Tonnen bzw. im Falle von Atomwaffen in Tausenden von Megatonnen rechnen.

Norbert Röttgen, "Muttis Klügster"

In dem Verein der Atlantikbrücke, in dem die Gesinnungsinzucht verbietet, ohne auf Vorschlag eines Vorstandsmitgliedes aufgenommen zu werden, ist Norbert Röttgen nicht der Laufbursche, sondern einer der Stellvertreter Sigmar Gabriels, der wiederum den langjährigen Vorsitzenden Friedrich Merz 2019 abgelöste. Im diesem Karnevalsverein der Elite treffen sich schwarze, rote, "liberale", grüne und Leitkulturideologen mit der "richtigen" transatlantischen Einstellung, um mal unabhängig vom politischen Showkampf, der dem Wähler außerhalb des Vereins geboten wird, die Politik im Sinne von "Führungskräften" aus Wirtschaft, Militär, Politik und Lügenpresse zu bestimmen.

"National-konservative" in den Sicherheitsapparaten

Putin gilt bei "national-konservativen" Russen als Schwächling. Zum einfacheren Verständnis, was "national-konservativ" bedeutet, aktuelle deutsche Beispiele: Kaum wird der Mautclown Chef der Bundessicherheitsapparate, schon meint er, eigentlich wäre er zum Kanzler gewählt worden. Noch "national-konservativer" trat der ehemalige Chef des Gestapo-Ersatzes auf: Erst sägt Maaßen am Stuhl der Kanzlerin (das darf im Prinzip jeder, nur wer einen Amtseid geleistet hat, dem ist jede politische Betätigung im Amt verboten), dann stuft der Chef des Bundesinlandsgeheimdienstes die SPD in einer Rede als linksextremistische Organisation ein. Da ging die "konservative Revolution" dann doch etwas schnell. "National-konservative" arbeiten nicht nur in der BRD bevorzugt in den Sicherheitsapparaten. Im Mutti-muß-weg Lager gilt Mutti ähnlich wie Putin als viel zu weich. Daß Russen Nawalny vergiftet haben, daran besteht so gut wie kein Zweifel. Aber welcher Russe, welche Hintermänner und aus welchen Motiven ist nur für "Novichok"-verseuchte Goldfisch-Hirne der Lügenpresse bereits ab der ersten Minute geklärt, denn diese Fische haben ihr eigenes Motiv: Die Torpedierung von Nordstream II.

Eine Aufklärung des Falles ist unwahrscheinlich, denn sobald Sicherheitsapparate beteiligt sind, wird deren Rolle nicht nur in Rußland ausgeklammert. Sogar der Nulltoleranzhorst weiß, solange kein Staatsanwalt gegen einen Staatsanwalt (oder Polizisten) ermittelt, kommt auch kein Staatsanwalt (oder Polizist) vor Gericht. Bestes deutsches Beispiel: Die Rolle der Bundessicherheitsämter bei den Morden der NSU-1.0 und das viel zu frühe Versterben wichtiger Zeugen, die ihr Wissen über das Vorgehen der Bundessicherheitsapparate mit ins Grab genommen haben.

Nawalny schafft es in der Lügenpresse nur zum Putin-Kritiker. Als möglicher Wunschkandidat der Putin-Nachfolge ist Nawalny nicht einmal eine Scheindiskussion wert, denn politisch ist er alles andere als ein "westlich" orientierter Chodorkowsky. Bevor Nawalny seine Weisheiten offen ausspricht, sollte er sich an Höckes Formulierungskünsten orientieren, denn sich öffentlich über "Ungeziefer", "Kakerlaken" usw. auszulassen gilt in der BRD nicht als Meinungsfreiheit, sondern als Volksverhetzung.

Die technischen Qualitäten "Novichok"-verseuchter Goldfisch-Hirne

Rein technisch haben die Chefredakteure der Lügenpresse alles richtig gemacht, solange niemand zu Wort kommt, der schon mal was von Chemie gehört hat. Solange sich alles um Meinungsblasen über Putin dreht und jede Meinung vertreten ist, ist in der Lügenpresse alles im grünen Bereich.

Die Fütterung der Goldfisch-Hirne erfolgt durch Nachrichtenagenturen. Jedes Häppchen, das diese Agenturen verbreiten (ein Bezahldienst, das Futter ist nicht umsonst), wird von der systemrelevanten Lügenpresse weiterverbreitet. Liest man in einem Blatt des "Qualitätsjournalismus" über "hochkomplexe Moleküle" der Novichok-Reihe, und im nächsten Blatt das Gleiche, vielleicht politisch etwas anders eingefärbt, weil die Meinungsblase über Putin variiert, dann heißt das nur, daß die Novichok-verseuchten Goldfisch-Hirne das gleiche Futter geschluckt haben.

Der Rechtsanwalt und Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Dr. Norbert Röttgen müßte theoretisch in der Lage sein, sich unabhängig von seinem Fachgebiet mit einem Thema so zu befassen, daß er es von allen Seiten beleuchtet und jedes Steinchen umdreht. Das können andere zwar auch ohne Studium, aber Röttgen wurde diese Fähigkeit staatlicher seits durch die Verleihung des Doktor-Titels attestiert. Sollte Röttgen keine Zeit haben, sich eingehender mit Themen zu befassen, über die er sein "Expertenwissen" kundtut, kann er wie jedes andere Mitglied auch den wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages in Anspruch nehmen. Der ist nicht nur für Leute wie Guttenberg gedacht.

Aber wieviel schöner ist es, einfach seine Meinungsblase über Putin abblasen zu können, und mal alles zu vergessen, was über chemische Kampfstoffe (Geschichte und "Erfolge" ihres Einsatzes, Struktur, Herstellung, Eigenschaften, jüngste Einsätze, Bedeutung der Chemiewaffenkonvention) bekannt ist. Oder das vielleicht erst garnicht vergessen muß, weil man ohnehin zu diesem Thema nichts sagen kann.

Die juristischen Qualitäten (nicht nur) "Novichok"-verseuchter Goldfisch-Hirne

Ein mögliches Motiv heißt nur, als Täter in Frage zu kommen. Es ist insbesondere unschuldig ratsam, grundsätzlich das Maul zu halten, sollte man der Sorte "Staatsanwalt" in die Hände fallen, die den Fall bereits gelöst hat. Es heißt nicht umsonst, daß alles, was man aussagt, gegen einen verwandt werden kann. Das Framing fällt umso leichter, je öfter man das Maul aufmacht.

Man muß Staatsanwälten oder Polizisten nichts beweisen, denn ein Urteil spricht allein das Gericht. Um konstruierte Beweisketten vor Gericht besser zerschießen zu können, ist es ratsam, den "Erwartungen" der Staatsanwaltschaft mit vergifteten Informationen entgegen zu kommen, um vor Gericht zeigen zu können, wie unglaubwürdig die Staatsanwaltschaft ist. Es gab in der BRD schon Fälle, bei denen wurden die Konstruktionen der Staatsanwälte vor Gericht derart bloßgestellt, daß man sich fragt, wie es sein kann, daß die Beteiligten der "Sicherheitsbehörden" noch frei rumlaufen. Auch wenn es klassische Taktik ist, Verdächtigte mit der Suggestion unter Druck zu setzen, sie müßten ihre Unschuld beweisen, es ist genau umgekehrt: Die Staatsanwälte müssen vor Gericht die Schuld beweisen.

Dem Rechtsanwalt Dr. Norbert Röttgen war der Nawalny-Fall von Anfang an klar. Jedes weitere Detail, selbst ob Nawalny ausgeflogen werden darf oder nicht, fügt sich -egal wie entschieden wird- in die "Beweiskette" ein. In einem Fall, der ohnehin klar ist, kann der Verdächtigte nur Fehler machen. Jedes Wort ist zu viel. Nawalny umgehend in die BRD ausfliegen zu lassen, mag aus humanitären Gründen verständlich sein, hat sich im Nachhinein jedoch als katastrophal erwiesen, denn damit hat der Fall erst richtig Fahrt aufgenommen. Selbst die, die in allem "Putins Plan" oder "Putins Machtdemonstration" sehen, dürften von der Novichok-Nachricht überrascht gewesen sein. Jetzt rächt sich die Humanität bitter, denn der Fall hat eine ganz neue Dimension bekommen, ist komplett aus der Hand gegeben und wurde "Staatsanwälten" überlassen, die mit "Novichok" machen, was sie wollen. Im Gegensatz zur Chemie ist "Recht" das "Fachgebiet" Röttgens.

Selbstverständlich kann man die Meinung vertreten, in der Welt der Staaten gäbe es keine Unschuldsvermutung. Wenn Röttgen so argumentiert, hat man jedoch unwillkürlich das Gefühl, die BRD gehöre nicht zur Welt der Staaten.

"Novichok"-verseuchte Goldfisch-Hirne in der Außenpolitik

Neben den technischen und "juristischen" Aspekten, nach denen der Fall insbesondere nach der unmittelbaren Ausreise Nawalnys schon längst hätte beerdigt sein können, ist die eigentliche Dimension die politische. Daß Putin nur eine Sprache versteht, und das ist die von Rechtsanwalt Dr. Norbert Röttgen, ist die Art von Selbstinszenierung, die in der Vorbild-Nation der Atlantikbrücke auf einem noch viel höherem Niveau gepflegt wird. Dort wird schon lange gewählt, wer die Verscheißerung der Wähler am besten beherrscht. Vielleicht sollte Röttgen einfach mal über die Laufzeit von Nordstream II sprechen, damit auch der letzte versteht, daß es nicht um Putin geht, sondern um ein auf Jahrzehnte angelegtes Projekt. Außerdem könnte sich Röttgen zum Preis äußern, den auf Jahrzehnte z.B. seine Wähler bezahlen, sollten die Mitglieder der transatlantischen Gesinnungsfabrik erfolgreich die Sanktionspolitik des supersmarten Donalds imitieren.

Es gibt natürlich auch die Einstellung, daß man sich ohnehin nicht vom Wähler, sondern nur von der CDU wählen lassen muß. Hatte Röttgen zumindest schon mal laut gedacht.

Die Trumpisierung der Außenpolitik

Die Trumpisierung der Außenpolitik ist das Kennzeichen Novichok-verseuchter Goldfisch-Hirne. Daß internationale Verträge unabhängig von den Regierungen gelten, die sie abschließen, ist in den USA bereits komplett in Vergessenheit geraten. Dort gibt es sogar "Außenpolitiker", die glauben, es läge am jeweiligen US-Präsidenten, Abkommen einzuhalten oder auch nicht. Mal sehen, ob die internationalen Spielregeln tatsächlich schon so einfach geworden sind. Als könnten die USA Abkommen, die sie heute ignorieren, morgen einfach wieder anerkennen. Als sei nichts gewesen, und als hätten die USA nicht erhebliche Schäden auf internationaler Ebene angerichtet.

Neben zig Milliarden schweren Schäden durch blockierten Handel besteht der Hauptschaden darin, daß das Vertrauen in die Verläßlichkeit der USA in jeder Hinsicht auf einem Tiefpunkt ist. Sogar in Europa. Aber auch das Vertrauen in die Verläßlichkeit der Europäer sinkt stetig. Wenn die USA es schaffen, nach dem Atomvertrag mit dem Iran auch Nordstream II zu kippen, muß man sich schon fragen, inwiefern Europa überhaupt noch ein Player ist, den man auf internationaler Bühne ernst nehmen kann. Nur was will man von Clowns erwarten und Leuten, bei denen nicht nur der Anzug eine Nummer zu klein geraten ist.

Sanktionen, mit denen man sich selbst ins Knie fickt, sind der letzte Schrei. Die Amerikaner haben dieses Spiel so perfektioniert, daß ihr Außenhandelsdefizit stets neue Rekordmarken erreicht. Nicht nur in Amerika sind Clowns auf dem Vormarsch, die ein Wählersegment gebucht haben, mit denen sie machen können, was sie wollen, die wählen einen trotzdem. Von Dingen, bei denen man überlegen muß, wem schade ich mehr, dem anderen oder mir selbst, kann man gleich die Finger lassen. Die "helfen" niemandem, und sind in jeder Hinsicht kontraproduktiv. Sollte also Röttgen glauben, Außenpolitik hätte etwas damit zu tun, Putin persönlich eine reinzuwürgen, weil Novichok-verseuchte Goldfische das heute so wollen, sollte sich der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses etwas überlegen, daß nicht nur die Bevölkerungen beider Staaten auf Jahrzehnte bezahlen.

Ob gelb, ob grün, ob rot, ob braun, stets die Bürger in die Röhre schaun!

Stand: 16.10.20